Heute schnapp ich mir mal ein Thema, das so trocken klingt wie altes Brot – aber richtig saftig wird, wenn’s um dein Geld geht: Stromabschläge.
Ich hab’s selbst oft erlebt – und aus vielen Leserfragen weiß ich:
Entweder sind die Abschläge zu niedrig (und dann kommt der große Knall bei der Jahresabrechnung),
oder sie sind viel zu hoch (und du streckst deinem Anbieter jeden Monat zu viel vor).
Beides ist Mist.
Deshalb erkläre ich dir heute ganz einfach:
- Was der Abschlag überhaupt ist
- Wie du ihn selbst berechnen kannst
- Und wie du ihn notfalls anpassen lässt
Was ist ein Stromabschlag überhaupt?
Kurz gesagt: Der Abschlag ist der Betrag, den du monatlich an deinen Stromanbieter zahlst.
Er basiert auf deinem geschätzten Jahresverbrauch – geteilt durch 12 Monate.
Beispiel:
- Du verbrauchst 3.600?kWh im Jahr
- Dein Tarif kostet 35 Cent/kWh
- 3.600 × 0,35 = 1.260 € Jahreskosten
? Abschlag: 1.260 / 12 = 105 € pro Monat
Das klingt logisch – aber es gibt ein paar Haken…
Warum viele Abschläge 2025 nicht mehr passen
? Stark schwankende Strompreise:
Wenn du 2023 oder 2024 einen günstigen Tarif hattest, aber 2025 deutlich teurer geworden bist, wurde der Abschlag oft nicht angepasst – das rächt sich bei der Abrechnung.
? Mehrverbrauch:
E-Auto, Wärmepumpe, Homeoffice, neuer Trockner – wenn du mehr Strom verbrauchst, als der Anbieter kalkuliert hat, reicht der Abschlag nicht mehr aus.
? Wechsel des Tarifs oder Anbieter:
Bei einem neuen Anbieter wird der Abschlag oft geschätzt – basierend auf alten Werten oder Durchschnittsverbräuchen.
Wie berechne ich meinen idealen Abschlag?
Das ist ganz einfach – ich rechne immer so:
- Jahresverbrauch in kWh (z.?B. 4.000)
- × aktueller Preis pro kWh (z.?B. 0,38 €)
- + Grundpreis (z.?B. 120 € pro Jahr)
= Gesamtkosten pro Jahr
Dann: Gesamtkosten durch 12 teilen = monatlicher Abschlag
? Beispiel:
- Verbrauch: 4.000?kWh
- Preis: 0,38 €/kWh ? 1.520 €
- Grundpreis: 120 €
? Gesamt: 1.640 €
? Abschlag: 136,67 €
Wenn dein Anbieter nur 110 € verlangt, ist das zu wenig. Wenn’s 160 € sind, zahlst du vielleicht zu viel.
Kann ich den Abschlag anpassen?
Ja – und das ist dein gutes Recht!
Fast alle Anbieter erlauben eine Anpassung des Abschlags über das Kundenportal oder telefonisch.
Ich hab’s selbst schon mehrfach gemacht – war jedes Mal unkompliziert.
Mein Tipp:
- Lieber frühzeitig erhöhen, wenn du merkst, der Verbrauch steigt
- Und ruhig mal senken, wenn du massiv sparst oder dich ärgerst, zu viel vorzustrecken
Denn: Du bist nicht der Finanzier deines Stromanbieters!
Abschlags-Tipps von Alex aus der Praxis
?? Zählerstände regelmäßig notieren
Ich trag’s jeden Monat im Kalender ein. Dauert 1 Minute – gibt dir aber ein gutes Gefühl.
?? Besonderheiten einkalkulieren
Wenn du z.?B. im Winter mit Strom heizt, ist dein Verbrauch nicht gleichmäßig – das berücksichtigt dein Anbieter oft nicht.
?? Nie auf den Anbieter blind vertrauen
Die rechnen oft konservativ – entweder zu knapp oder mit dicken Sicherheitsaufschlägen. Du kennst deinen Verbrauch besser!
?? Automatisch erinnert werden
Stell dir eine Erinnerung im Mai und Oktober: „Abschlag prüfen“ – das ist clever vor der Heizsaison und nach dem Sommer.
Abschlag selbst im Griff = keine bösen Überraschungen
Ich sag’s dir, wie’s ist: Wer seinen Stromabschlag nicht prüft, lebt gefährlich – zumindest finanziell.
Denn egal ob zu hoch oder zu niedrig – am Ende bist du der, der’s zahlt.
Aber mit ein bisschen Aufmerksamkeit hast du das komplett im Griff. Und wenn du das einmal im Jahr machst, bist du automatisch schlauer als 90?% der Leute da draußen.